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Rekultivierte Zukunft für ehemaligen Tagebau

Deutschland steigt aus der Kohle aus. In einigen Teilen des Landes ist die Kohleförderung längst eingestellt. Was wird aus den ehemaligen Tagebauen? Tractebel Hydroprojekt begleitet die Rekultivierung der Bergbaufolgelandschaften an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Aus der Region am Sedlitzer See soll ein attraktives Ferien- und Wohngebiet werden. Seit Ende 2019 sind die Arbeiten am Wehrbauwerk abgeschlossen. Mit der Fertigstellung des Sielbauwerkes im Januar 2021 ist ein weiteres wichtiges Etappenziel erreicht.

Durch die Rekultivierung des Braunkohle-Tagebaugebiets im Lausitzer Revier entsteht nordöstlich von Senftenberg die Lausitzer Seenkette. Ihr Einzugsgebiet umfasst rund 200 Quadratkilometer.

Seit 2014 begleitet Tractebel Hydroprojekt das Vorhaben: Im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) planen die Wasserbau-Experten ein Ableitersystem zum Anschluss der Seenkette vom zukünftigen Sedlitzer See an die Schwarze Elster. Auch den Bau der Maßnahme überwachen sie.

Anspruchsvolle Planungs- und Bauaufgabe

Die anspruchsvollen Bauprojekte profitieren von der Expertise der erfahrenen Planer von Tractebel. Vom Ableitersystem sind bisher Teile des künstlichen Kanals mit sieben Meter Sohlbreite, ein zwei-feldriges Wehrbauwerk und ein zwei-feldriges Sielbauwerk fertig gestellt. Bis zur Inbetriebnahme des Ableitersystems werden noch ein Trogbauwerk, eine Wildbrücke, die zugehörigen Freianlagen sowie in der Umgebung rund 5,8 Kilometer Wirtschaftswege neu angelegt.

Wehrbauwerk sichert nachhaltige Bewirtschaftung

Das vor rund 13 Monaten fertig gestellte Wehrbauwerk am Einlauf des Ableitersystems des Sedlitzer Sees sichert die nachhaltige Bewirtschaftung der Seenkette. Seine Pegelanlage ermittelt die Abgabemengen. Parallel kann hier die Wassergüte gemessen werden. Das Wehr besteht aus zwei Feldern mit je fünf Metern Breite und verfügt über Doppelhubschützen als Verschlüsse. Mit ihnen kann die Wasserabgabe aus dem Sedlitzer See geregelt werden. Das statische Tragsystem der Verschlüsse wurde als Faltwerk konstruiert und besteht aus Baustahl mit passivem Korrosionsschutz. Steigende Spindeln mit Elektro-Antrieb übernehmen die Stellbewegung. Sie sind vom Bediensteg aus zugänglich.

Dass die Anlage auch im Winter funktionsfähig ist, gewährleisten eine Dichtflächen-Begleitheizung und eine Luftsprudelanlage. Den Oberwasserstand im Sedlitzer See reguliert eine automatische Steuerung. Eine neue Trafostation sichert die Stromversorgung der Wehranlage. Im Revisionsfall, also für die Inspektion oder Reparatur der Verschlüsse, kommen Aluminium-Dammbalken zum Einsatz, die mithilfe eines sogenannten Zangenbalkens vor die Verschlüsse gesetzt werden können und den trockenen Zugang zu den Bauteilen gewährleisten. Außerhalb der Revisionszeiten verbleiben diese Dammbalken im ebenfalls neu errichteten Dammbalkenlager.

Sielbauwerk schützt Rainitza und Sedlitzer See vor Hochwasser der Schwarzen Elster

Das Sielbauwerk sichert das Ableitersystem gegen Rückstau bei Hochwasser in der Schwarzen Elster. Es ist als sogenanntes Staubalkenwehr konzipiert, bei dem der obere Bereich der Wehrfelder jeweils durch eine Betonwand quer zur Fließrichtung verschlossen ist. Die darunter liegenden „Fenster“ können mit unterströmbaren Hubschützen verschlossen werden. Damit wird bei Hochwasser ein Rückstau der Schwarzen Elster in das Ableitersystem verhindert.

Triebstöcke mit Elektro-Antrieb übernehmen die Stellbewegung. Sie sind von einem Bediensteg aus zugänglich. Viele technische Details ähneln der Ausführung am Wehrbauwerk: Die Feldbreiten betragen je fünf Meter und das statische Tragsystem der Verschlüsse ist aus Baustahl mit passivem Korrosionsschutz als Faltwerk ausgeführt. Auch eine Dichtflächen-Begleitheizung und eine Luftsprudelanlage gehören zur Ausstattung. Wegen gleicher Feldbreiten können auch am Siel die Aluminium-Dammbalken des Wehres zum Einsatz kommen.

Die Fertigstellung des Wehr- und des Sielbauwerkes markiert einen wichtigen Meilenstein für das Projekt, denn sie sind ein wesentlicher Teil des Ableitersystems. Als nächstes konzentrieren sich die Experten von Tractebel auf die weitere Errichtung des künstlichen Kanals und den Ausbau des vorhandenen Fließgewässers Rainitza.

 

Unternehmensinformationen

Als eine der größten Ingenieurgesellschaften der Welt bietet Tractebel wegweisende Strategien für eine klimaneutrale Zukunft. Rund 5.000 Mitarbeiter erarbeiten Engineering-Lösungen für komplexe Projekte in den Bereichen Energie, Wasser und urbane Infrastruktur. Tractebel Kunden profitieren von 150 Jahren Erfahrung und vom lokalen Know-how der Experten in Europa, Afrika, Asien, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Der 2019 erzielte Umsatz lag bei 671 Millionen Euro. Tractebel ist Teil der ENGIE Gruppe, einem internationalen Unternehmen für kohlenstoffarme Energie und Dienstleistungen.

Pressekontaktdaten:

Tractebel Engineering GmbH
Sabine Wulf, Leiterin Marketing Communications & CSR
Friedberger Straße 173
D-61118 Bad Vilbel

Tel.: +49 6101 55-0
info-de@tractebel.engie.com

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