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Twitterkrise bedroht auch unsere Sicherheit

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Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk hat den Schwerpunkt der Diskussionen in den vergangenen Wochen stark auf die Themen Meinungsfreiheit, Umgang mit Mitarbeitenden und Verantwortlichkeiten weniger Vermögender für die Gesellschaft verlagert. Ein Aspekt bleibt dabei jedoch außen vor – unsere Sicherheit.

Twitter dient uns allen seit Jahren als Informationsquelle. Nicht nur, weil die Nutzenden hier an einem Ort faktisch alle Informationen erhalten (können), sondern auch, weil die staatlichen Behörden ihre Präsenz massiv ausgebaut haben. Kaum eine Polizeibehörde hat keinen Account, auf dem sie nicht nur aktuelle Mitteilungen posten kann, sondern diese auch in Schadenslagen für eine schnelle Kommunikation mit dem Bürger nutzen kann. Auch Medienanstalten verlassen sich auf diese Kommunikationsform, da die Informationen jenseits von Spekulationen sind und als zuverlässig gelten. Es haben sich darüber hinaus bestimmt Mechanismen etabliert, die für unsere gesellschaftliche Sicherheit sorgen. Ein Ereignis tritt ein, die Twitterkanäle der Polizeien werden aktiviert, zuverlässige Informationen und Empfehlungen ausgesprochen und durch die Nutzenden geteilt – mit einem Klick auf eine App. Statistisch lässt sich das auch belegen: Mit den Attentaten am OEZ in München, auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz und zu G20-Gipfel in Hamburg stiegen die Followerzahlen der entsprechenden Kanäle sprunghaft an – das Informationsbedürfnis in der Bevölkerung ist folglich vorhanden und muss auch zukünftig gefüttert werden.

Spätestens mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine sind die Informationen anderer staatlichen Stellen relevanter geworden: Das BBK, das Praxistipps für Krisensituationen postet, das britische Militär, das seine Erkenntnisse und Analysen zum Verlauf des Kriegsgeschehens morgendlich veröffentlich und Politiker oder Botschafter, die direkt mit den Bürgern interagieren und Mut machen können.

Was bedeutet die Twitterkrise nun für unsere Sicherheit? Sollte Twitter zusammenbrechen, wie heute früh auf diversen Seiten bereits spekuliert wird, dann haben wir innerhalb kürzester Zeit eine Informationslücke.

Behörden und deren Presseabteilungen haben nun extrem schnell neue Kanäle zu finden, die für die Anwender auf der einen Seite genauso einfach zu erreichen sind und zweitens eine ähnlich große Zielgruppe mit Informationen versorgen. Gleichzeitig sollte das Informationsmanagement breiter aufgestellt werden, wobei außer Acht gelassen werden kann, dass klassische (Internet-)Kanäle eine Rückfallebene darstellen. Wir haben uns in unserer staatlichen Kommunikation auf privatwirtschaftliche Spekulationsobjekte verlassen und stehen möglicherweise blank da. Diesem gilt nun vorzubeugen.

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Zum Autor:

Florian Horn war jahrelang für die Lagebeobachtung und -auswertung für einen großen deutschen Konzern tätig. Seine Erfahrungen hat er in seinem aktuellen Buch „Social Media Beobachtung zur Lagebeurteilung in der Sicherheitswirtschaft“ (ISBN 3756859185) niedergeschrieben

Auf Amazon und im stationären Buchhandel.

Pressekontaktdaten:

Sicherheitsberatung Florian Horn
Herr Florian Horn
Potsdamer Straße 17
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Web: sicherheitsberatung-horn.com
E-Mail: florian.horn@sicherheitsberatung-horn.berlin

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