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Der Haarschneider

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IMMERSIONSKUNST. Als Haare zu Code wurden.

IMMERSIVE KUNST
Der Haarschneider

Wenn ich sage: „Ich bin ein Haarschneider“, kriege ich meistens zu hören: „Wer nennt sich heute denn noch so?“ Und nach einer Pause: „Wer geht heute noch zum Haarschneider?“ Nun, ich bin einer davon. Ich nehme eine Schere und gebe den Haaren den Rest. Haare müssen doch geschnitten werden. Nun, das gilt nicht mehr. Wenn ein Prim, so heißt ein einzelnes Haar in der Fachsprache, einmal auf Länge, Breite, Höhe gesetzt ist, dann braucht man nur noch Drehung und Position, um dem Haar seinen Platz zuzuweisen.
Einen Haarausfall gibt es nicht. Einmal gesetzt bleibt es, sobald der Kleber greift. Das nennt sich Linken, nicht Kleben. Nun, die Form muss noch her, sonst bleibt das Ganze ein Struwwelpeter. Hier setzt die Deform-Funktion ein. Das macht mich zum Stylisten. Ich bin nicht der Einzige der Haare sculpted. Sculpten ist auch so ein Wort aus der Stylisten Sprache, welches für trimmen und getrimmte Objekte steht. Nicht jeder kann sich Sculpties leisten, da muss man schon ganz schön was hinblättern. Nun, ich kann mehr. Für meine Profession gibt es verschiedene Wörter. Hair Maestro, Toupetbuilder, aber auch simple Begriffe findet man. Haircutter, Bader, Schneider, Formgeber sind nur einige. Ich nenne mich selbst Haarcodierer.

Ich habe die Kunst des Haareschneidens perfektioniert. Ich kann Wind auf jedes prim setzen und lokalen Wind erzeugen. Jedes prim geformt als Rohr, Kegel, Torus, gedreht und gezogen, und jedes sculpty, jedes Haar also, in der Haarschneider Sprache Primitive genannt, kriegt seinen eigenen Schubs verpasst. Und wenn es mal in Freie geht, wo so richtig der Wind bläst, dann habe ich zum Ausrichten den Codeschwarm. Dann formen sich die Primitiven zu Identitäten. Dann schaut die Welt auf mich, auf das was ich aus den Haaren gemacht habe. Nun, bei manchen ist es wohl zu spät, neue einzusetzen. Die Anzeige „Reaching Maximum-Link Limit“ ist der Super-GAU für jeden Haardesigner. Nun nicht für mich. Meine Mission ist dann Färben, Drehen, Fächern, Ziehen — eben alles tun, was da noch an Illusion rauszuholen ist.

Ervare Neo Scherengeber, Haircutter of the White House. Das steht auf seit heute auf meiner Visitenkarte, die trendige Version in Englisch für meinen internationalen Approach. Daraus erkennt man, dass ich ganz schön was draufhaben muss. Ich habe ein Non-Disclosure Agreement unterzeichnet, eine Verschwiegenheitserklärung. Das ist zwar gegen meinen Ehrenkodex, aber was macht man nicht alles für das Weiße Haus? Ich bestand darauf, dass diese zeitlich auf bis nach der Wahl begrenzt ist, denn ich will den von mir entwickelten Haarschnitt patentieren. Mitten im Wind, voll im Wahlkampf zu seinen Haaren stehen, aber auch auf einen Klick wieder alles in Form zu haben, zeigt Kompetenz, ist social-media of its finest, und ist echtes Querdenken. Alles im Haar haben, das kann nur einer, der alles im Griff hat, ich der Scherengeber, der Haarschneider. Die moderne Form der Haarkunst ist politisch und queer. Damit der Haarcode nicht als Plagiat zum hairstorm wird und ich meine Schere abgeben muss, habe ich ihn zur Kunst erklärt und werde ihn als Beitrag für die AMERIKA.ART einreichen. Mal sehen, ob die Rechnung aufgeht und jeder so ein Toupet haben will?

Ervare Neo Scherengeber. Logisch, das ist nicht mein wirklicher Name, darauf pfeif ich. Ich bin ein Code Crispr, ich bin ein Anagramm. Haare schneiden ist für mich erst der Anfang.

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