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Hanf für Rauschzwecke: „Nur eine Nische“

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Wird es im Zuge der geplanten Cannabis-Legalisierung tatsächlich demnächst einen Hanf-Boom auf deutschen Feldern geben?

Hamminkeln, 11.02.2022: „Maximal 1.100 Hektar landwirtschaftlicher Anbaufläche reichen völlig aus, um den deutschen Markt mit Cannabis zu Rauschzwecken zu beliefern“, erklärt dazu Joachim Klack, der 1. Vorsitzende des Nutzhanf-Netzwerks e.V. Wesentlich größer aber ist laut Klack, der als Landwirt einen Familienbetrieb im ostwestfälischen Versmold bewirtschaftet, das Potenzial, das im Anbau von Nutzhanf schlummert. Nutzhanf ist ein nachwachsender Rohstoff, der keine berauschende Wirkung hat.

Bei der Berechnung der Anbauflächen für Rausch-Cannabis beruft sich Klack auf eine Studie, die im Herbst 2021 vom Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veröffentlicht worden ist. Diese Studie schätzt den jährlichen Gesamtbedarf für Deutschland auf maximal 530 Tonnen. Setzt man auf der anderen Seite den Flächenertrag vorsichtig mit nur 500 kg/Hektar an, so würden bei Annahme dieses Maximalbedarfs knapp 1.100 Hektar Anbaufläche benötigt. „Der Anbau von Cannabis zu Rauschzwecken ist also nur eine Nische, aber keine Flächenkultur“, kommentiert Klack.

Außerdem seien für den Anbau von Cannabis zu Rauschzwecken ähnlich hohe Anforderungen wie beim Anbau von Medizinalcannabis zu erwarten. Dazu zählen strenge Sicherheitsvorkehrungen für die Anbaustätten sowie die ausschließliche Abgabe des Erntematerials an die staatliche Cannabisagentur. Hinzu kommen Anforderungen an gleichbleibende Qualitäten, die sich wahrscheinlich nur durch witterungsunabhängigen Unterdachanbau z.B. in Gewächshäusern erreichen lassen.

Anders ist die Situation bei Nutzhanf. Mit 6.444 Hektar im Jahr 2021 ist der Anbauflächenumfang in Deutschland zwar auch noch relativ klein, doch er steigt von Jahr zu Jahr mit hohen Zuwachsraten. Nutzhanf gilt als besonders nachhaltige Frucht mit verschiedenen Pflanzenbestandteilen, die sich zu hochwertigem Öl, veganem Proteinkuchen, natürlichen Textilfasern, recycelbaren Dämm- und Kunststoffen oder klimafreundlichen Baustoffen verarbeiten lassen.

Über das Nutzhanf-Netzwerk e.V.: Der gemeinnützige Verein ( www.nutzhanfnetzwerk.de) verfolgt u.a. das Ziel, die Öffentlichkeit über das Potenzial von Nutzhanf als nachwachsenden Rohstoff zu informieren. Zu den weiteren Aufgaben zählt, Landwirte beim Anbau von Nutzhanf zu beraten und sie mit Verarbeitern zusammenzubringen.

Kontakt
Nutzhanf-Netzwerk e.V.
Franz-Peter Schollen
Industriestraße 23
46499 Hamminkeln
01733586078
kontakt@nutzhanfnetzwerk.de
http://www.nutzhanfnetzwerk.de

Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.

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