StartseiteUmwelt25. April: Der Tag des Baumes Grün-Schwarze Koalition im Rhein-Sieg-Kreis setzt ein...

25. April: Der Tag des Baumes Grün-Schwarze Koalition im Rhein-Sieg-Kreis setzt ein Zeichen: Alte Obstsorten für mehr Biodiversität

Siegburg (ew). Mittlerweile gilt dieser Aktionstag als eine der größten Mitmachaktionen im Waldschutz – und so überrascht es wohl nicht, dass er aus dem Tag des Waldes heraus entstanden ist. Ob an diesem Tag ein Setzling in einer Aufforstungsfläche, ein Alleen-, oder ein Apfelbaum gepflanzt werden, immer gilt dies als Zeichen für die Zukunft!

Es gibt nur wenige Menschen, die die als Baum des Jahres gewählte Moorbirke nicht kennen. Diese Baumart ist als typische Pionierbaumart darauf spezialisiert, neu entstandene Lebensräume zu erobern. Auffällig ist er, sichtbar weiße Rindenpartien, ohne Maserung und eine grüne Laubkrone hat er auch: Das sind seine Kennzeichen. Birkenholz lässt sich sehr gut glätten und eignet sich daher ausgezeichnet für den Möbelbau, darüber hinaus als Brennholz. Die Moorbirke dient als Symbol des Frühlings – und auch der Maibaum, der in vielen Ortschaften von Jugendlichen aufgestellt wird, ist nicht selten eine hohe Birke. Das Gleiche gilt für den auf einem Dachstuhl errichteten Richtbaum.

Der Lebensraum von Moorbirken: Wo sie gedeihen und wachsen

Die Moorbirke ist eine sehr anpassungsfähige Baumart, die auf fast der Hälfte des Globus verbreitet ist. Sie gedeiht in der kalten Taiga genauso wie in milderen Klimazonen und ist in Feuchtgebieten und auf mineralischen Böden zu finden. Die Moorbirke spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts und kann sogar auf trockenen Flächen wachsen. Der ausgewählte Baum kann bis zu 30 Meter hoch und 150 Jahre alt werden, wächst jedoch in der Nähe der Baumgrenze als niedriger Strauch. Die Wahl der Moorbirke unterstreicht die Bedeutung von Mooren als Lebensraum und CO2-Speicher für die Menschheit. Es ist wichtig, diese Ökosysteme zu schützen, da sie durch Dürreperioden, die globale Erderwarmung und die Ausbreitung von Insekten bedroht sind.

In diesem Frühjahr jedoch hat im Umweltbereich die Bewahrung und Wiederbelebung alter Obstsorten oberste Priorität für die Grün-Schwarze Koalition Rhein-Sieg. Das Ziel ist, die regionale Biodiversität zu stärken und die Vielfalt an Obstsorten in der Region zu bewahren. Die Koalition erkennt die Wichtigkeit der Erhaltung dieser alten Sorten für die lokale Kultur und für den Erhalt seltener Genotypen an. Durch ihre Arbeit wird die regionale Landwirtschaft unterstützt und die Bedeutung von Biodiversität für zukünftige Generationen betont.

Bildrechte: Biostation Eitorf, Dipl. Biol. Barbara Bouillon, Das Bild zeigt „Rheinische Schafsnase, Schnitzenbusch“

Alte Obstbaumsorten wie die Äpfel, Birne, Kirsche werden gepflanzt, und darüber hinaus sind auch weniger bekannte Sorten wie Quitten und Mirabellen wiederentdeckt worden. „Wir freuen uns über Jede und Jeden, der im Rhein-Sieg-Kreis Obstbäume nach den Kriterien des Kreises pflanzt, um aktiv Sauerstoff zu produzieren und nebenbei etwas für die eigene saisonale Versorgung mit frischem, heimischem Obst zu tun“, erklärt Lisa Anschütz, Umweltpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion Rhein-Sieg.

„Jeder Baum zählt“: Der Beitrag alter Obstsorten zur Biodiversität

Die Initiative zur Wiedereinführung alter Obstbaumsorten im Rhein-Sieg-Kreis hat nicht nur ökologische, sondern auch kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung. So wird aus dem „Klimaschutzfonds“ ein Betrag von 25.000 Euro zur Förderung von langlebigen Obstbäumen im Kreisgebiet zur Verfügung gestellt. Der Antragszeitraum der Förderung läuft knapp zwei Wochen, und zwar in der Zeit vom 17. bis zum 28. April 2023 mit dem treffenden Motto „Jeder Baum zählt“.

Die alten Obstbaumsorten, die im Rahmen dieses Projektes im Rhein-Sieg-Kreis gepflanzt werden, tragen nicht nur zur Erhaltung der Biodiversität bei, sondern weisen auch eine natürliche Resistenz gegenüber spezifischen Schädlingen und Krankheiten auf. Darüber hinaus fördern sie die regionale Identität und wirtschaftliche Nutzung. Diese Obstbaumsorten werden beispielsweise zur Herstellung von traditionellen regionalen Produkten wie Apfelwein, Apfelchips oder Marmelade genutzt. Die Wiederbelebung und Bewahrung alter Sorten sind zentrale Elemente einer nachhaltigen Landwirtschaft.

Die Rückkehr zu den Wurzeln und „Alte Sorten neu belebt“

Die Pflanzaktion im Rhein-Sieg-Kreis stellt ein vielversprechendes Projekt dar, das positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit der Menschen haben kann. Der Anbau alter Sorten trägt dazu bei, die Artenvielfalt zu erhalten und das Ökosystem zu stärken. Die Pflanzaktion bietet darüber hinaus den Vorteil, die Luftqualität zu verbessern und den Sauerstoffgehalt der Umgebung zu erhöhen.

Sie trägt nicht nur zur Vielfalt und zum Erhalt traditioneller Pflanzenarten bei, sondern kann auch helfen, die Bodenqualität zu verbessern und den Wasserhaushalt zu regulieren. Im Vergleich zu modernen, kommerziellen Sorten verfügen alte Sorten häufig über tiefere Wurzelsysteme, die besser einwachsen und dem Boden mehr Stabilität verleihen. Über die Wurzeln nehmen diese Pflanzen Nährstoffe und Wasser tiefer im Boden auf und speichern diese. Das trägt dazu bei, den Wasserhaushalt und die Bodenqualität zu verbessern und dient wie schon erwähnt als Beitrag zur Nachhaltigkeit der Landwirtschaft.

Die Pflanzaktion alter Sorten im Rahmen des Projekts „Jeder Baum zählt“ – initiiert von den Grün-Schwarzen Koalitionspartnern im Rhein-Sieg-Kreis – leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Natur. Gleichzeitig wird durch Anbau und Verzehr nahrhafter Lebensmittel Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner im Kreisgebiet gefördert.
Machen Sie mit bei „Jeder Baum zählt“! Pflanzen Sie Ihren eigenen Wunschbaum für Umweltschutz und Nachhaltigkeit! Gemeinsam für eine bessere Zukunft!

 

Foerderrichtlinie-Obstbaeume_Stand-2023-03-23.pdf (rhein-sieg-kreis.de)

Kontakt:
Grüne Fraktion Rhein-Sieg
Kreisverwaltung A 1.03
Kaiser-Wilhelm-Platz 1
53721 Siegburg

Eva Weller
Tel: 02242-13-3456
E-Mail: eva.weller@gruene-fraktion-rhein-sieg.de

Bildrechte: Biostation Eitorf, Dipl. Biol. Barbara Bouillon, Das Bild zeigt „Rheinische Schafsnase, Schnitzenbusch“

Teilen

Themen des Artikels

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN