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Alterssimulationsanzug kaufen – Darauf sollten Sie achten

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Tipps von Dr. Gundolf Meyer-Hentschel, dem Erfinder des Alterssimulationsanzugs

Immer mehr Universitäten, Hochschulen, Pflegeschulen und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen nutzen sogenannte Alterssimulationsanzüge oder kurz Altersanzüge. Als Entwickler des ersten Altersanzugs (1994) gebe ich Ihnen konkrete Tipps, worauf Sie achten sollten, wenn Sie einen Alterssimulationsanzug kaufen möchten. Es geht um drei wichtige Bereiche:

– Hygiene
– Professionalität – „Risiken und Nebenwirkungen“
– Qualität/ Langlebigkeit

Hygiene

Wenn Sie einen Alterssimulationsanzug kaufen möchten, sollte dies ein ganz wichtiges Kriterium für die Auswahl sein. Schauen Sie sorgfältig, welche Teile eines Altersanzug Kontakt zur Haut der Probanden haben.

– Gehördämpfer

Kaum vermeiden lässt sich dies bei Gehördämpfern zur Simulation von Schwerhörigkeit. Der Hersteller/ Anbieter/ Lieferant sollte deshalb entsprechendes Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel standardmässig (ohne Aufpreis) im Lieferumfang haben.

– Brillen, Visiere usw.

Bei den Vorrichtungen zur Simulation von Seheinschränkungen sind drei Varianten verbreitet:

(1) Brillen (Skibrillen), die fest auf der Haut aufsitzen und deren Kunststoffdichtungen Schweiss, Fett usw. aufnehmen können.
(2) Visiere, die mit einem verstellbaren Band am Kopf befestigt werden. Im Bereich der Stirn gilt das Gleiche wie bei Skibrillen, allerdings nur auf einer kleinen Fläche. Achten Sie darauf, dass die Stirnbänder aus Kunststoff bestehen, der sich nach jedem Probanden einfach desinfizieren lässt
(3) Dritte Variante sind sogenannte Überbrillen, die über einer normalen Korrekturbrille getragen werden können und nur im Bereich des Nasenrückens und im hinteren Bereich des Brillenbügels Hautkontakt haben. Solche Brillen lassen sich fast immer sehr gut reinigen und desinfizieren.

– Gewichtswesten

Fast alle Anbieter von Alterssimulationsanzügen nutzen Gewichtswesten. Da manche Probanden aufgrund der körperlichen Anstrengungen einer Alterssimulation schwitzen, können sich diese Westen nach mehreren Probanden mit Schweiss vollsaugen.

Achten Sie deshalb auf diesen Aspekt, bevor Sie einen Alterssimulationsanzug kaufen: Die Kontaktfläche zum Körper sollte möglichst gering sein. Gewichtswesten mit grosser Kontaktfläche zum Körper sind nicht ideal. Früher habe ich für die von mir entwickelten Altersanzüge selbst solche grossflächigen Gewichtswesten verwendet. Inzwischen weiß ich um die Nachteile diese Westen und empfehle sie nicht mehr.

– Halswirbelbandagen

Sollten Sie einen Alterssimulationsanzug kaufen, der über eine Halswirbelbandage verfügt, achten Sie auf waschbare Wechselbezüge. Halswirbelbandagen haben Haut- oder Haarkontakt an Hals, Kinn und Nacken. Deshalb sollte die Möglichkeit bestehen, dass jeder Proband einen frischen Bezug erhält.

– Überschuhe (Gangunsicherheit)

Manche Hersteller bieten Überschuhe zur Erzeugung von Gangunsicherheit an. Diese werden an den Strassenschuhen der Probanden befestigt. Wenn Sie ein solches Zubehör nutzen möchten, achten Sie darauf, dass der Lieferant Ihnen zusätzlich Einweg-Schuhüberzieher liefert, um die Überschuhe vor etwaigem Schmutz der Strassenschuhe zu schützen. Es geht vor allem um Viren, die sich auf und unter den Schuhen der Probanden befinden können.

Fazit 1: Prüfen Sie sorgfältig, ob ein Alterssimulationszug, den Sie kaufen wollen, die genannten Hygieneanforderungen erfüllt.

Professionalität – „Risiken und Nebenwirkungen“

Seit über 30 Jahren werden verschiedene Methoden der Alterssimulation in der Aus- und Fortbildung von Pflegekräften und Ärzten eingesetzt. Eine Meta-Studie (Auswertung vorhandener Studien) einer britischen Universität (veröffentlicht im August 2020) ist der Frage nachgegangen, wie sinnvoll die Methode der Alterssimulation ist, welche Vorteile und eventuell Nachteile sich aus der Selbsterfahrung des Alters ergeben und worauf Hochschulen, Schulen und sonstige Bildungseinrichtungen beim Thema Alterssimulation achten sollten.

Ziemlich deutlich zeigte sich ein positiver Einfluss der Alterssimulation auf die Empathie-Levels der Probanden im Hinblick auf ältere Menschen. Andererseits wurde in einigen der Studien eine Erhöhung der Ängste vor dem eigenen Alter beobachtet.

Die Studienautoren geben verschiedene Hinweise, wie man negative Effekte der Alterssimulation vermeiden könne. Einer der Hinweise lautet:

Nutzung von „high-fidelity equipment“. Gemeint sind professionelle Altersanzüge und Simulationsgegenstände und sauber durchdachte Aufgabenstellungen.

Wenn Sie also planen, einen Alterssimulationsanzug zu kaufen, achten Sie darauf, einen sauber konstruierten professionellen Alterssimulationsanzug eines renommierten Herstellers zu kaufen. Schauen Sie sich auf den Seiten der Anbieter die Fotos an. Welches Altersbild vermitteln die angebotenen Produkte? Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie einen solchen Alterssimulationsanzug tragen müssten? Werden Sie in unnatürlicher Weise eingeschränkt oder eingeschnürt? Bekommen Sie Stromschläge, um Tremor zu „simulieren“? Würden Sie gerne ein Selfie machen und im Bekanntenkreis zeigen?

Solche Aspekte sind nach meinen und den langjährigen Erfahrungen meines Teams sehr wichtig, um das Risiko negativer Wirkungen einer Alterssimulation zu vermeiden.

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„Wer langsamer spricht oder nicht sofort reagiert, ist nicht unbedingt geistig eingeschränkt oder sogar dement.“

Dr. Hanne Meyer-Hentschel
Dozentin Empathie-Trainings für Pflegepersonal
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Bei einer Alterssimulation sollte im Vordergrund stehen, dass viele alte Menschen keinerlei geistige Defizite haben, aber mit der ein oder anderen körperlichen Einschränkung leben müssen. Es darf nie darum gehen, Mitleid oder gar Angst auszulösen. Vielmehr muss es darum gehen, wie man als Pflegekraft „gleichwertige“ Menschen ihre körperlichen Einschränkungen vergessen lässt, indem man sensibel und taktvoll damit umgeht.

Ein wichtiges Lernziel sollte also lauten: „Wer langsamer spricht oder nicht sofort reagiert, ist nicht unbedingt geistig eingeschränkt oder sogar dement.“ Dieser Mensch kämpft lediglich mit körperlichen Einschränkungen des Alters. Und genau das Gleiche erleben junge Menschen, wenn sie einen Alterssimulationsanzug tragen: sie sind körperlich eingeschränkt, aber sie können noch klar denken. Wenn Sie als DozentIn dies vermitteln und in einer Reflektionsrunde auch gemeinsam diskutieren, werden Sie kaum Ängste vor dem Altern auslösen.

Fazit 2: Einen professionellen Alterssimulationsanzug kaufen und diesen sensibel einsetzen zur Erreichung klar definierter Lernziele.

Qualität und Langlebigkeit

Achten Sie auf Qualität und Langlebigkeit. Bei der Anschaffung von Trainingspuppen beispielsweise achten die meisten sorgfältig darauf und entscheiden sich für renommierte Anbieter.

Wenn es darum geht, einen Altersanzug zu kaufen, dominiert häufig der Preis. Eine der Ursachen ist sicherlich, dass die wenigsten Kaufentscheider ahnen, wie gross die Qualitätsunterschiede der einzelnen Anbieter sind. Grund dafür ist, dass der Markt für Alterssimulationsanzüge, der sich nach der Vorstellung meines ersten Altersanzugs gebildet hat, immer noch ein relativ junger Markt ist, der von kleinen und 1-Personen-Unternehmen gebildet wird. Es fehlen verbindliche Standards.

Stellen Sie deshalb viele Fragen: nach Lieferanten, nach Gewährleistungen/ Garantien, nach Serviceleistungen, nach wissenschaftlicher Qualifikation usw.

Fazit 3: Der Kauf eines Alterssimulationsanzugs ist keine einfache Entscheidung. Planen Sie deshalb genügend Zeit ein. Verlangen Sie umfassende Beratung, stellen Sie viele Fragen. Rufen Sie die Anbieter an und stellen Ihre Fragen am besten direkt an den oder die Entwickler und die für die Produktqualität verantwortlichen Personen.

Die Age Suit Germany GmbH in Saarbrücken ist ein Anbieter von Simulations-Tools für Unterricht, Forschung und Produktentwicklung. Unser Kern-Produkt, der Alterssimulationsanzug AgeMan, dient dazu, gesundheitliche Einschränkungen des Alters für jüngere Menschen unmittelbar erfahrbar zu machen. Die hohe und innovative Qualität unserer Produkte wird durch unsere Partnerschaft mit dem Meyer-Hentschel Institut gewährleistet, das Mitte der 1990er Jahre als Ergebnis langjähriger Forschung den ersten Altersanzug überhaupt entwickelte.

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